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DER ERSTE TEIL
Von des Menschen Elend


FRAGE 3

Woher erkennst du dein Elend?

Aus dem Gesetz Gottes (Röm 3,20).


FRAGE 4

Was fordert denn das göttliche Gesetz von uns?

Dies lehrt uns Christus zusammenfassend in Matth. 22: »Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und allen Kräften. Dies ist das erste und das größte Gebot. Das zweite aber ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. In diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten«(Mt 22,37-40;Lk 10,27).


FRAGE 5

Kannst du dies alles vollkommen halten?

Nein (Röm 3,10.23;1.Joh 1,7.8), denn ich bin von Natur aus geneigt, Gott und meinen Nächsten zu hassen (Röm 8,7;Eph 2,3).


FRAGE 6

Hat denn Gott den Menschen so böse und verkehrt erschaffen?

Nein (1.Mose 1,31); sondern Gott hat den Menschen gut und nach seinem Ebenbild erschaffen (1.Mose 1,26.27), das heißt in wahrhaftiger Gerechtigkeit und Heiligkeit, damit er Gott, seinen Schöpfer, recht erkennt und von Herzen liebt und in ewiger Seligkeit mit ihm lebt, um ihn zu loben und zu preisen (2.Kor 3,18;Kol 3,9.10;Eph 4,23.24).


FRAGE 7

Woher kommt denn dieses verdorbene Wesen des Menschen?

Aus dem Fall und Ungehorsam unserer ersten Eltern, Adam und Eva, im Paradies (1.Mose 3,1-6;Röm 5,12.18.19); damals wurde unsere Natur so vergiftet, daß wir alle in Sünden empfangen und geboren werden (Ps 51,7;1.Mose 5,3).


FRAGE 8

Sind wir aber dermaßen verdorben, daß wir ganz und gar unfähig sind zu irgendeinem Guten und geneigt zu allem Bösen?

Ja (Joh 3,6;1.Mose 6,5;Hiob 14,4;15,16.35;Jes 53,6), es sei denn, daß wir durch den Geist Gottes wiedergeboren werden (Joh 3,5).


FRAGE 9

Tut denn Gott dem Menschen nicht Unrecht, daß er in seinem Gesetz von ihm fordert, was er nicht tun kann?

Nein (Eph 4,24.25); denn Gott hat den Menschen so erschaffen, daß er es tun konnte. Der Mensch aber hat sich und alle seine Nachkommen, vom Teufel angestiftet, durch mutwilligen Ungehorsam dieser Gaben beraubt (Röm 5,12).


FRAGE 10

Will Gott diesen Ungehorsam und Abfall ungestraft hingehen lassen?

Mitnichten (Röm 5,12;Hebr 9,27); sondern er zürnt schrecklich, sowohl über angeborene als auch über selbst begangene Sünden, und will sie aus gerechtem Urteil zeitlich und ewig strafen, wie er gesprochen hat: »Verflucht sei jedermann, der nicht bleibt in all dem, was geschrieben steht in dem Buch des Gesetzes, daß er's tue«(5.Mose 27,26;Gal 3,10).


FRAGE 11

Ist denn Gott nicht auch barmherzig?

Gott ist wohl barmherzig (2.Mose 34,6.7), er ist aber auch gerecht (2.Mose 20,5;Ps 5,5-7;2.Kor 6,14-17), deshalb fordert seine Gerechtigkeit, daß die Sünde, die gegen die allerhöchste Majestät Gottes begangen wird, auch mit der höchsten, das heißt der ewigen Strafe an Leib und Seele, gestraft wird.



 
 
Zugrunde liegende Bibelstellen
1.Mose 1,26.27
Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib.
1.Mose 1,31
Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag.
1.Mose 3,1-6
Aber die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu dem Weibe: Ja, sollte Gott gesagt haben: ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten? Da sprach das Weib zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, daß ihr nicht sterbet! Da sprach die Schlange zum Weibe: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esset, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist. Und das Weib sah, daß von dem Baum gut zu essen wäre und daß er eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte. Und sie nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon, und er aß.
1.Mose 5,3
Und Adam war 130 Jahre alt und zeugte einen Sohn, ihm gleich und nach seinem Bilde, und nannte ihn Set; ...
1.Mose 6,5
Als aber der HERR sah, daß der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar, ...
2.Mose 20,5
Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen, ...
2.Mose 34,6.7
Und der HERR ging vor seinem Angesicht vorüber, und er rief aus: HERR, HERR, Gott, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue, der da Tausenden Gnade bewahrt und vergibt Missetat, Übertretung und Sünde, aber ungestraft läßt er niemand, sondern sucht die Missetat der Väter heim an Kindern und Kindeskindern bis ins dritte und vierte Glied!
5.Mose 27,26
Verflucht sei, wer nicht alle Worte dieses Gesetzes erfüllt, daß er danach tue! Und alles Volk soll sagen: Amen.
Hiob 14,4
Kann wohl ein Reiner kommen von Unreinen? Auch nicht einer!
Hiob 15,16
Wieviel weniger der Mensch, der greulich und verderbt ist, der Unrecht säuft wie Wasser!
Hiob 15,35
Sie gehen schwanger mit Mühsal und gebären Unglück, und ihr Schoß bringt Trug zur Welt.
Ps 5,5-7
Denn du bist nicht ein Gott, dem gottloses Wesen gefällt; wer böse ist, bleibt nicht vor dir. Die Ruhmredigen bestehen nicht vor deinen Augen; du bist feind allen Übeltätern. Du bringst die Lügner um; dem HERRN sind ein Greuel die Blutgierigen und Falschen.
Ps 51,7
Siehe, ich bin als Sünder geboren, und meine Mutter hat mich in Sünden empfangen.
Jes 53,6
Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg. Aber der HERR warf unser aller Sünde auf ihn.
Mt 22,37-40
Jesus aber antwortete ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt« (5.Mose 6,5). Dies ist das höchste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3.Mose 19,18). In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.
Lk 10,27
Er antwortete und sprach: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst« (5.Mose 6,5; 3.Mose 19,18).
Joh 3,5
Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, daß jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen.
Joh 3,6
Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren ist, das ist Geist.
Röm 3,10
... wie geschrieben steht: »Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer. ...«
Röm 3,20
... weil kein Mensch durch die Werke des Gesetzes vor ihm gerecht sein kann. Denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.
Röm 3,23
... sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten, ...
Röm 5,12
Deshalb, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und der Tod durch die Sünde, so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben.
Röm 5,18.19
Wie nun durch die Sünde des Einen die Verdammnis über alle Menschen gekommen ist, so ist auch durch die Gerechtigkeit des Einen für alle Menschen die Rechtfertigung gekommen, die zum Leben führt. Denn wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die Vielen zu Sündern geworden sind, so werden auch durch den Gehorsam des Einen die Vielen zu Gerechten.
Röm 8,7
Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott, weil das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag's auch nicht.
2.Kor 3,18
Nun aber schauen wir alle mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel, und wir werden verklärt in sein Bild von einer Herrlichkeit zur andern von dem Herrn, der der Geist ist.
2.Kor 6,14-17
Zieht nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat die Gerechtigkeit zu schaffen mit der Ungerechtigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Wie stimmt Christus überein mit Beliar? Oder was für ein Teil hat der Gläubige mit dem Ungläubigen? Was hat der Tempel Gottes gemein mit den Götzen? Wir aber sind der Tempel des lebendigen Gottes; wie denn Gott spricht (3.Mose 26,11.12; Hesekiel 37,27): »Ich will unter ihnen wohnen und wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.« Darum »geht aus von ihnen und sondert euch ab«, spricht der Herr; »und rührt nichts Unreines an, so will ich euch annehmen ...«
Gal 3,10
Denn die aus den Werken des Gesetzes leben, die sind unter dem Fluch. Denn es steht geschrieben (5.Mose 27,26): »Verflucht sei jeder, der nicht bleibt bei alledem, was geschrieben steht in dem Buch des Gesetzes, daß er's tue!«
Eph 2,3
Unter ihnen haben auch wir alle einst unser Leben geführt in den Begierden unsres Fleisches und taten den Willen des Fleisches und der Sinne und waren Kinder des Zorns von Natur wie auch die andern.
Eph 4,23.24
Erneuert euch aber in eurem Geist und Sinn und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.
Eph 4,24.25
... und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit. Darum legt die Lüge ab und redet die Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten, weil wir untereinander Glieder sind.
Kol 3,9.10
... belügt einander nicht; denn ihr habt den alten Menschen mit seinen Werken ausgezogen und den neuen angezogen, der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat.
1.Joh 1,7.8
Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde. Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns.
Hebr 9,27
Und wie den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht: ...

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