Kapitel:
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Kapitel 1:
Vers 3
Allmächtiger Gott! Du hast deinem Volk, als es aus seinem Erbe
vertrieben war, die beständige Gnade deines Heiligen Geistes gewährt
und ihm gar in der Hölle selbst einen Propheten erweckt, damit er
es wieder zum Leben zurückriefe, als es schon schier verzweifelt war.
So wollest du denn deiner Kirche, obgleich sie heute durch deine Hand jämmerlich
in Nöten steckt, dies schenken, daß sie deines Trostes nicht
entbehren muß. Zeige du es uns, daß wir auch mitten im Tode
noch von deiner Barmherzigkeit das Leben erwarten sollen, auf daß
wir solchermaßen alle deine Züchtigungen in Geduld ertragen,
bis daß wir wieder bei dir in Gnaden stehen und du dich als unseren
Vater erzeigest und wir so am Ende versammelt werden in jenes selige Reich,
da wir völliges Genügen haben sollen in Christus Jesus, unserm
Herrn. Amen.
Vers 8
Allmächtiger Gott! Dieweil wir nach unserm groben Sinn dergestalt
an der Erde kleben, daß wir auch dann nicht zu dir dringen können,
wenn du uns deine Hand entgegenstreckst, so wollest du uns schenken, daß
wir durch deinen Heiligen Geist erweckt, unsere Sinne zu dir lernen erheben
und wider unsere Trägheit wacker anstreiten, bis daß du dich
näher zu uns willst herbeilassen und uns vertrauter dich zu erkennen
gibst, daß wir endlich dahin gelangen, da wir volle und unverkürzte
Herrlichkeit genießen, die uns bewahrt ist im Himmel durch Christus
Jesus, unseren Herrn. Amen.
Vers 16
Allmächtiger Gott! Du hast es haben wollen, daß wir soviel
Wechsel unterliegen, damit wir nicht unbesorgten Herzens an der Erde kleben.
So bitten wir dich denn, da wir so vielartiges Los auf uns nehmen müssen,
du wollest es uns schenken, daß wir unsere Ruhe im Himmel suchen
und allezeit danach verlangen, deine Herrlichkeit zu schauen, damit uns
daselbst erstrahle, was wir mit Augen nicht sehen können. Du wollest
uns solchermaßen auch zu erkennen geben, daß die ganze Welt
von deiner Hand und Kraft regiert wird, so daß wir uns auf deine
väterliche Fürsorge verlassen, bis daß wir dahin gelangen,
daß wir jene selige Ruhe genießen, die uns in dem Blute deines
eingeborenen Sohnes zukommen ist. Amen.
Vers 24
Allmächtiger Gott! Wir sind ferne von dir auf der Pilgerschaft;
so wollest du uns verleihen, daß wir dennoch, durch dein Wort unterwiesen,
den rechten Weg innehalten, auf dem wir zu dir kommen sollen. Gib du uns,
daß wir im Glauben das betrachten, was uns verborgen ist, damit wir
an dir allein hangen und solchermaßen allein auf deine Vorsehung
uns verlassen, so daß wir fest daran glauben, daß du für
unser Leben und unser Heil sorgst und wir deshalb in Sicherheit sind --
auf daß wir wenn uns allerlei Sturmwind umtreiben will, dennoch in
sicherer Ruhe bleiben, bis daß wir endlich jene selige, ewige Ruhe
genießen dürfen, die du uns bereitet hast im Himmel durch Christus,
unsern Herrn. Amen.
Vers 28
Allmächtiger Gott! Du hast uns in deiner unergründlichen
Güte solcher Ehre gewürdigt, daß du uns nachdem du in der
Person deines eingeborenen Sohnes zur Erde herabgestiegen bist, täglich
nahe erscheinst in deinem Evangelium, in welchem wir dein lebendiges Bild
erschauen. So wollest du uns schenken, daß wir solche große
Wohltat nicht zu vorwitzigen Grübeleien mißbrauchen, sondern
wahrhaftig in deine Herrlichkeit umgestaltet werden und so mehr und mehr
fortschreiten in der Erneuerung unseres Sinnes und unseres ganzen Lebens,
bis daß wir endlich zu jener seligen, ewigen Herrlichkeit versammelt
werden, die uns durch deinen eingeborenen Sohn zuteil geworden ist, unsern
Herrn. Amen.
Kapitel 2:
Vers 5
Allmächtiger Gott! Du hast uns heute des Vorrechts gewürdigt,
daß deine Predigt Tag für Tag an unsere Ohren klingt. So wollest
du denn geben, daß solche Predigt bei uns nicht steinerne Herzen
und eherne Sinne finden möchte, sondern daß wir uns dir in der
schuldigen Gelehrigkeit unterwerfen, auf daß wir, solange du fortfährst,
mit uns zu reden, in Wahrheit des innewerden, daß du unser Vater
bist, und im Vertrauen auf unsere Kindschaft bestärkt werden, bis
daß wir einst nicht nur deine Stimme hören, sondern auch deine
Herrlichkeit schauen dürfen, in dem himmlischen Reiche, das uns dein
eingeborener Sohn mit seinem Blute hat erworben. Amen.
Vers 10
Allmächtiger Gott! Dieweil du dich heute herbeigelassen, uns
mit dem Zeugnis deiner väterlichen Huld zu dir einzuladen, so wollest
du es uns verleihen, daß wir nicht wilden Tieren gleich sind, sondern
uns willig dir unterwerfen und dir solchermaßen nachfolgen, wohin
du uns rufst, auf daß wir in Wahrheit innewerden, daß du unser
Vater bist, und so unter dem Schutze deiner Hand dahergeben, solange wir
in dieser Welt als Pilger wandern, damit wir dereinst, in dein himmlisches
Reich versammelt, vollkömmlich dir anhangen und deinem eingeborenen
Sohn, der unsere Seligkeit und unser Ruhm ist. Amen.
Kapitel 3:
Vers 11
Allmächtiger Gott! Du willst, daß uns die Lehre deines
Propheten, so viele Jahre nach seinem Abscheiden, noch heute vorgehalten
werde. So gib uns denn, daß wir nicht verhärtet und widerspenstig
sind, sondern uns dir mit der schuldigen Folgsamkeit und Ehrerbietung unterwerfen,
auf daß seine Arbeit, die dem Alten Volke um seiner Herzenshärtigkeit
willen zur Verdammnis ausgeschlagen, heute uns zum Heile gereiche und wir
solchermaßen befolgen, was du uns durch ihn lehrst, daß wir
uns nach dem Ziele ausstrecken, zu dem du uns rufst, und in steter Beharrlichkeit
unseren Lauf tun, bis daß wir endlich in dein himmlisches Reich versammelt
werden durch Christus, unsern Herrn. Amen.
Vers 17
Allmächtiger Gott! Du hast dich heute herbeigelassen, für
unsere Seligkeit zu sorgen, du erweckst deine Knechte, die uns gleich Augen
dienen sollen, auf daß wir es erfahren, daß du auf der Wacht
stehst, damit wir nicht verlorengehen. Du wollest uns auch geben, daß
wir uns von den heiligen Ermahnungen, die uns von dir durch ihren Dienst
und ihre Arbeit zukommen, dergestalt aufwecken lassen, daß wir dereinst
zum Genuß jener Ruhe gelangen, die uns durch das Blut deines Sohnes
zuteil geworden ist. Amen.
Vers 21
Allmächtiger Gott! Du hast uns die Männer, die du zu Dienern
deiner Lehre bestimmt hast, zu Wächtern gesetzt und ihnen den Auftrag
gegeben, daß sie zu unserm Heile über uns wachen. So laß
uns denn aufmerksam sein, um sie zu hören und nicht zwiefältig
durch unsere Schuld verlorengehen, nämlich durch Irrtum und Halsstarrigkeit.
Nein, schenke uns, daß wir, wenn wir einmal in die Irre gegangen
sind, endlich ergriffen werden und Buße tun und dergestalt auf den
Weg zurückkommen, daß wir hernach niemals mehr von ihm weichen,
sondern ausharren bis ans Ende, auf daß wir dereinst die ewige Seligkeit
genießen mögen, die uns bewahrt wird im Himmel durch Christus,
unsern Herrn. Amen.
Kapitel 4:
Vers 3
Allmächtiger Gott! Du lädst uns so freundlich
zu dir ein, und ob wir auch taub sind, so hörst du doch nicht auf,
immerfort die gleiche Gnade gegen uns walten zu lassen. So gib uns denn,
daß wir endlich willig werden zum Gehorsam und uns von deinem Wort
regieren lassen, nicht nur für einen Tag oder für eine kurze
Zeit, sondern daß wir uns beständig dir folgsam erweisen, bis
daß wir dereinst unsern Pilgerlauf vollbracht haben und zu deiner
himmlischen Ruhe versammelt werden, durch Christus, unsern Herrn. Amen.
Vers 13
Allmächtiger Gott! Dieweil du uns bislang in deiner unergründlichen
Freundlichkeit getragen hast, so bitten wir dich, du wollest uns geben,
daß wir solche große Güte nicht mißbrauchen und
mit unserer Widerspenstigkeit deine Strafe wider uns reizen, sondern vielmehr
deinem Gericht zuvorkommen und uns dergestalt dir unterwerfen, daß
du uns in deine Hut nimmst und wider alle unsere Feinde beschirmest. Auch
bitten wir dich, du wollest uns reichlich schenken, was wir nötig
haben, und uns, wenn du willst, daß wir ein eingezogenes Leben führen
nach Fleisch, dennoch geben, daß uns die geistliche Speise nicht
mangle, sondern wir immer neu damit gestärkt werden, bis wir jene
Fülle genießen, die uns verheißen, ja auch, die uns bewahrt
ist im Himmel, durch Christus, unsern Herrn. Amen.
Kapitel 5:
Vers 4
Allmächtiger Gott! Du hast uns an dem Alten Volke ein solches
Beispiel deiner furchtbaren Strafe zu schauen gegeben, und nun wollest
du uns schenken, daß wir am Schaden anderer klug werden und uns dir
in solchem Gehorsam unterwerfen, daß du uns in Gnaden annehmen und
dich solchergestalt an uns gnädig erzeigen mögest, daß
wir durch deine Vergebung aus dem Tode wieder ins Leben gebracht werden,
bis daß wir die ewige Seligkeit genießen dürfen, die uns
dein eingeborener Sohn erworben hat, unser Herr. Amen.
Vers 18
Allmächtiger Gott! Da wir so langsam und träge sind, so
bitten wir dich, du wollest uns geben, daß wir uns frühzeitig
durch deine Drohungen aufwecken lassen und uns deiner Macht unterwerfen,
damit wir nicht an unserem eigenen Verderben, wie furchtbar es ist, sondern
vielmehr unter deinen Ruten gebessert werden, wenn du uns väterlich
züchtigst, und dergestalt umkehren, daß wir im ganzen Lauf unseres
Lebens immerfort mit ganzem Eifer nach wahrer Buße trachten, alleVerkehrtheit,
allen Schmutz unseres Fleisches von uns tun und zu wahrer Reinheit gestaltet
werden, bis wir endlich zum Teilhaben an der himmlischen Herrlichkeit gelangen,
die uns bewahrt ist in Christus Jesus, unserm Herrn. Amen.
Kapitel 6:
Vers 9:
Allmächtiger Gott! Nach deinem Willen hat das Gedächtnis
der furchtbaren Strafen, die zu Vorzeiten an deinem Volke geübt, bewahrt
bleiben sollen, damit wir uns heute an deinen reinen Gottesdienst halten.
Nun schenke es uns, daß wir uns dir gelehrig erweisen und nicht versuchen,
deinen Dienst mit unsern eigenen Machwerken zu verderben. Du hast uns ja
durch deinen eingeborenen Sohn deinen Willen deutlich geoffenbart, so laß
uns auch unter seinem Gehorsam verharren und dich in seinem Namen als unsern
Vater anrufen, solange wir in der Welt unsere Pilgrimschaft haben -, bis
daß wir dereinst zu dem seligen Erbe gelangen, das uns bewahrt ist
im Himmel durch denselben, unsern Herrn. Amen.
Vers 14
Allmächtiger Gott! Du stellst uns heute nicht nur die alten
Beispiele deines Zorns vor Augen, damit wir durch sie bei deinem reinen
und unverdorbenen Dienste erhalten bleiben sollen, sondern du hast dich
durch deinen eingeborenen Sohn in solcher Klarheit geoffenbart, daß
wir nicht in die Irre gehen können, wofern wir nicht schier von Sinnen
geraten. So gib uns denn, daß wir uns gegen dich nicht allein als
gehorsam und willig erweisen, sondern auch aufmerksam sind für die
Lehre, welche in deinem Evangelium verfaßt ist, damit wir durch solch
vollkommenes Licht geleitet werden, bis wir endlich dahin gelangen, daß
wir voll und ganz teilhaben an dem Licht der Gerechtigkeit, das ist an
Christus, deinem Sohne. Amen.
Kapitel 7:
Vers 6
Allmächtiger Gott! Verleihe uns, daß wir uns durch solche
schrecklichen Erweisungen deines Zornes ermahnen lassen und es lernen,
sorgfältig vor deinem Angesicht zu wandeln und uns dergestalt unter
den freiwilligen Gehorsam gegen dich zwingen, daß in unserem Leben
ein gewisses Zeugnis davon zutage trete, daß du uns in Gnaden zu
deinen Kindern angenommen hast, daß wir uns weiterhin als deine Kinder
erweisen, so daß wir dich in Wahrheit als unsern Vater anrufen mögen,
bis wir zu dem seligen Erbe gelangen, welches uns durch das Blut deines
eingeborenen Sohnes zuteil geworden ist. Amen.
Vers 19
Schenke es uns, allmächtiger Gott, daß wir, wenn du uns
zu dir zurückrufst, nicht in unserer Bosheit dahinschlafen und uns
auch nicht verhärten gegen deine Geißeln, sondern deinem Jüngsten
Gericht beizeiten zuvorkommen und uns solchermaßen demütigen
unter deine gewaltige Hand, daß wir unsere Buße mit Ernst bezeugen
und mit der Tat beweisen und uns dir dergestalt zu eigen zu geben trachten,
daß wir mehr und mehr in der Neuheit des Lebens zunehmen, bis daß
wir einst alle Flecken unseres Fleisches von uns getan und zum Genuß
der seligen Ruhe gelangen, die uns dein eingeborener Sohn mit seinem Blute
erworben hat. Amen.
Vers 27
Allmächtiger Gott! Du hast uns bis hierher gnädiglich
durch deine Kraft geschützt und erhalten, hast soviel heftige Anläufe
von unseren Häuptern abgewandt, soviel verkehrter Ratschläge
unserer Widersacher zunichte gemacht und uns unzählige Male aus der
Not gerissen. So wollest du deine Wohltaten weiter über uns ausschütten
und uns schenken, daß wir wiederum dir dankbar seien und uns dergestalt
dir zu eigen geben, daß dein heiliger Name in unserem ganzen Leben
verherrlicht werde in deinem eingeborenen Sohne, unserem Herrn. Amen.
Kapitel 8:
Vers 6
Du bist, allmächtiger Gott, bis hierher in Gnaden und Vergebung
mit uns umgegangen, und ob wir dich gleich mit unseren vielen Missetaten
zum Zorn gereizt haben, so hast du dich dennoch als unseren gnädigen
Vater erzeigt. Wir bitten dich nun, du wollest uns geben, daß wir
deine Langmut nicht länger mißbrauchen, sondern beizeiten auf
den Weg zurückkehren, uns dir unterwerfen und in rechtem, bußfertigen
Sinn also Mißfallen haben an uns selber in unseren Sünden, daß
wir uns dir von ganzem Herzen hingeben, auf daß wir dem Gang deiner
heiligen Berufung folgen, bis wir den Lauf dieses Lebens vollendet haben
und zu der seligen Ruhe gelangen, welche uns dein eingeborener Sohn
mit seinem Blute erworben. Amen.
Vers 14
Allmächtiger Gott! Dieweil du uns deine gewisse Richtschnur,
dir zu dienen gegeben hast, die uns nicht trügen kann, und dieweil
dein Sohn unser vollkommener Lehrer geworden zu aller Weisheit und rechter
Gottseligkeit, so gib uns, bitten wir dich, daß wir alles, was er
uns gelehrt, in Gehorsam befolgen und nicht davon weichen, weder zur Rechten
noch zur Linken, sondern uns vielmehr zufrieden geben mit der Einfalt,
die wir aus seinem Evangelium gelernt haben, und in dem Lauf seiner Berufung
fortgehen, bis daß wir endlich diesen Weg dringen und sie also genießen,
daß wir in sie verwandelt werden, wie du es uns verheißen hast
durch denselben, Christus, unseren Herrn. Amen.
Kapitel 9:
Vers 4
Du hast dich, allmächtiger Gott, in Gnaden so nahe zu uns herbeigelassen,
daß wir auch wiederum begehren sollen, zu dir zu nahen und in solcher
festen und heiligen Gemeinschaft mit dir zu bleiben. So schenke uns denn
auch, daß wir bei dem rechtschaffenen Gottesdienst verharren, den
du uns in deinem Worte vorschreibst, und dabei auch deine Wohltaten an
uns zunehmen, bis daß du uns zu aller Fülle führest, da
du uns versammelst in dein himmlisches Reich, durch Christus, unseren Herrn.
Amen.
Vers 10
Allmächtiger Gott! Da du vorzeiten dein Volk so hart gezüchtigt
hast, so wollest du uns verleihen, daß wir an solchem Beispiel recht
lernen und also behalten werden unter der Furcht deines Namens und dem
Gehorsam gegen dein Gesetz, daß du deinen Zorn nicht mögest
ausgießen über uns. Gib uns auch, wenn du uns einmal strafst,
daß uns solches dennoch zum Heil ausschlage und wir dadurch erfahren,
daß wir von dir versiegelt und unter deine Kinder gerechnet sind
-- bis du uns endlich versammelst zu jenem seligen Erbe, das uns durch
das Blut deine eingeborenen Sohnes zukommen ist. Amen.
Kapitel 10:
bis Vers 18
Allmächtiger Gott! Deiner Hände Werk und Gebild sind wir
und wissen wohl, daß wir allein in dir weben und sind. So verleihe
uns denn, daß wir uns dir unterwerfen und daß wir nicht allein
von deiner verborgenen Vorsehung regiert werden, sondern offenbar werde,
daß wir dir gerne nachfolgen und willig sind, wie es Kinder sein
sollen, auf daß wir deinen Namen auf Erden trachten zu verherrlichen,
bis wir dahin kommen, daß wir jenes selige Erbe genießen, welches
uns bewahrt wird im Himmel durch Christus, unseren Herrn. Amen.
Kapitel 11:
Vers 1-3
Allmächtiger Gott! An dem Alten Volk erkennen wir, wie groß
unsere Herzenshärtigkeit ist, wofern wir nicht durch deinen Geist
erweicht, ja, durch und durch erneuert werden zum Gehorsam gegen deine
Lehre. Du wollest uns geben, daß wir allemal, wenn wir deine Drohungen
vernehmen, mit Ernst erschreckt werden, nicht allein für einen Augenblick,
sondern vielmehr also, daß wir in steter, herzlicher Buße danach
trachten, uns dir aufs neue zu wahrem und vollkömmlichem Gehorsam
in die Hand zu geben, bis wir dermaleinst zu jener seligen Ruhe versammelt
werden, welche uns durch das Blut deines eingeborenen Sohnes zuteil geworden
ist. Amen.
Vers 4-13
Da wir, allmächtiger Gott, auch heute noch nicht aufhören,
deinen Zorn wider uns zu reizen, so bitten wir dich: Gib uns, daß
wir uns von den Weissagungen, welche das Alte Volk vorzeiten nicht ungestraft
in den Wind geschlagen, endlich mahnen lassen, von ganzem Herzen also Buße
zu tun und uns dir zu unterwerfen, daß wir uns gern demütigen
und selber verleugnen. Desgleichen wollest du nicht allein die Strafen
lindern, welche uns sonst bedrohen, sondern dich auch barmherzig und als
gnädigen Vater gegen uns erzeigen, bis daß wir endlich die Fülle
deiner väterlichen Liebe genießen in deinem himmlischen Reich,
durch Christus, unsern Herrn. Amen.
Vers 20
Allmächtiger Gott! Dieweil wir in unseren Tagen von der traurigen
Verstreuung deiner Kirche, wie wir sie schauen müssen, nichts als
ihr Verderben zu drohen scheint, so laß uns doch lernen, daß
wir unsere Augen darauf richten, wie es mit deiner Alten Kirche bestellt
war, und auf die Verheißungen sehen, welche uns auch heute noch gemein
sind. Laß uns unterdessen uns zufrieden geben mit deiner Hilfe, ob
sie auch nach unserem fleischlichen Sinn gar so gering sein mag -- bis
daß es endlich an den Tag kommt, daß unsere Geduld nicht umsonst
gewesen, wenn wir nämlich den Lohn unseres Glaubens und Harrens genießen
in deinem himmlischen Reich, durch Christus, unseren Herrn. Amen.
Vers 25
Allmächtiger Gott! Wir sind in Adam, unserem Vater, schier
ganz verlorengegangen, auch bleibt an uns nichts, was nicht verderbt wäre,
da wir doch an Leib und Seele allein solches an uns tragen, das uns Zorn,
Verdammnis und Tod bringen muß. So wollest du uns denn geben, daß
wir, durch deinen Geist wiedergeboren, mehr und mehr unserem eigenen Willen
und Geist absagen und uns dir dergestalt untergeben, daß dein Geist
wahrhaftig in uns regiere. Desgleichen wollest du uns verleihen, daß
wir nicht undankbar gegen dich sind, sondern wohl bedenken, welche unaussprechliche
Wohltat du an uns getan, und unser ganzes Leben weihen und daransetzen
zur Verherrlichung deines Namens, in Christus Jesus, unserem Herrn. Amen.
Kapitel 12:
Vers 7
Allmächtiger Gott! Wir sollen nach deinem Willen also in dieser
Welt unsere Wohnstatt haben, daß wir Pilgrime sind, bis daß
du uns zu deiner Ruhe versammelst. So laß uns denn in Wahrheit jenes
ewige Erbe bedenken und all unser Trachten darauf richten. Laß uns
in dieser Welt unsere Pilgrimschaft also führen, daß wir doch
nicht unstet daherwandern, auch nicht abirren vom Wege, sondern vielmehr
allezeit fest nach dem Ziele trachten, das du uns vor Augen hältst,
und so unseren Weg fortgehen, bis wir den Lauf vollendet haben und jene
Herrlichkeit genießen, die uns dein eingeborener Sohn mit seinem
Blute bereitet. Amen.
Vers 28
Allmächtiger Gott, der du unser noch in manchem Stück
schonest und uns dennoch mit unverborgenen Zeichen deines Zorns ermahnst,
daß wir beizeiten umkehren, gib uns, daß nicht unser Herz und
Sinn von Trägheit besessen sei, die sich auch das Gericht aus dem
Gedächtnis schlagen möchte, sondern daß wir fleißig
aufmerken auf deine Predigt wie auch auf alle Beispiele, die du uns vorhältst,
auf daß wir deiner Strafe entgegenkommen und uns also mit dir trachten
zu versöhnen, daß wir fortan, durch deinen Geist wiedergeboren,
auch deinen Namen verherrlichen durch Christus Jesus, unsern Herrn. Amen.
Kapitel 13:
Vers 9
Allmächtiger Gott! Da wir dermaßen über unseren
Verkehrtheiten schlafen, daß wir Tag für Tag des Ansporns bedürfen,
um uns aufzuwecken, so bitten wir dich ernstlich, du wolltest uns geben,
daß uns die, welche uns zu Hirten gesetzt sind, getreulich zur Buße
rufen, zum anderen, daß auch wir wiederum mit Fleiß aufmerken
auf ihre Ermahnungen und uns gerne verdammen lassen, und endlich, daß
wir unsere eigenen Richter seien, aber auch unter deiner strengen Züchtigung
dennoch nimmermehr aufhören, deine väterliche Güte zu schmecken,
auf daß uns alle Zeit der Zugang bereitet sei, die Versöhnung
zu suchen in Christus Jesus, unserm Herrn. Amen.
Vers 16
Dieweil wir, allmächtiger Gott, niemals aufhören, deinen
Zorn wider uns zu reizen durch unsere Sünden, so gib daß wir
endlich bedenken, wie elend es um uns gestellt ist, wenn du uns nicht mit
deinem Geiste regierest und dir zu wahrem Gehorsam unterwirfst - - und
daß wir also mit dir trachten versöhnt zu werden, daß
wir nicht an uns selber Gefallen haben, sondern, gänzlich gedemütigt
und zunichte geworden, mit wahrer, herzlicher Gottseligkeit unsere Zuflucht
nehmen zu deiner Barmherzigkeit, und es so befinden, sie uns bereitet ist
in Christus Jesus, unserm Herrn. Amen.
Vers 23
Allmächtiger Gott! Du hast uns gezeigt, daß dir unsere
Seligkeit gar sehr am Herzen liegt; so laß uns denn solches Zeugnis
deiner Huld nicht in unserer Undankbarkeit von uns weisen, sondern allen
Fleiß tun, deine Predigt zu hören. Rüste uns auch aus mit
dem Geiste der Unterscheidung; laß uns nicht dem Ränken der
Menschen zur Beute, sondern vielmehr also durch das Licht deines Wortes
regiert werden, daß wir den rechten Weg behalten, bis wir dereinst
unseren Lauf vollendet haben und zu der seligen Ruhe eingehen, die uns
aufbehalten ist im Himmel, durch Christus, unsern Herrn. Amen.
Kapitel 14:
Vers 5
Allmächtiger Gott! Wir sind zu jeglicher Verkehrtheit gar leicht
geneigt; so laß uns denn durch die Kraft deines Geistes zurückgehalten
werden, laß uns auf die Lehre, die uns fort und fort an die Ohren
klingt, mit solchem Fleiß merken, daß wir bei dem reinen Dienst
deines Namens verharren, ja, gegen die Ränke gottloser Menschen befestigt,
als die Schwachen dennoch standhaft erhalten bleiben, damit wir nicht zum
Irrtum verführt werden -- bis daß wir endlich unsren Lauf vollendet
haben und zu dem Ziel hindurchdringen, das uns vorgehalten wird in Christus
Jesus, unserm Herrn. Amen.
Vers 9:
Allmächtiger Gott! Gib uns, da wir so leicht in Irrtum fallen,
daß uns in der Finsternis dieser Welt allezeit deine Wahrheit voranleuchte,
wir aber auch mit offenen Augen immerfort mit Eifer auf sie schauen und
uns dir in wahrer Gelehrigkeit unterwerfen, auf daß wir, von deinem
Worte und von deinem Geist regiert, unseren Lauf vollenden und endlich
zu jener seligen Ruhe gelangen, die uns dein eingeborener Sohn erworben.
Amen.
Vers 14
Allmächtiger Gott! Dieweil du uns so klar mit der Lehre deines
Evangeliums erleuchtest, in welchem dein Sohn sich uns gar freundlich kundgemacht,
so wollest du uns schenken, daß wir nicht die Augen verschließen
vor solchem Licht, noch in verkehrtem Vorwitz hierhin und dorthin abweichen,
sondern vielmehr in einfältigem Gehorsam verharren, bis wir dereinst
den Lauf unsres Lebens vollendet haben und zu der Fülle des Lichts
hingelangen, wenn du uns in deine Herrlichkeit verwandelst durch Christus
Jesus, deinen eingeborenen Sohn. Amen.
Vers 22
Allmächtiger Gott! Da du heutzutage allenthalben in der Welt
deine Gerichte ergehen lässest und viel Länder mit Pestilenz
oder Kriegsnot heimgesucht sind, so bitten wir dich erstlich, du wollest
uns geben, daß wir, solange du unser schonest, an der anderen Menschen
Schaden und Niederbruch klug werden, zum anderen, daß wir, wenn deine
Geißeln einmal auch an uns kommen, dennoch nicht halsstarrig seien,
sondern uns deinem Gericht unterwerfen und in wahrer Demut, mit herzlichem
Trachten nach der Gottseligkeit um Vergebung bitten, auf daß wir
es auch mit der Tat so befinden und erfahren, daß du unser gnädiger
Vater bist -- bis wir dermaleinst deine Liebe genießen dürfen
im Himmelreich durch Christus, unseren Herrn. Amen.
Kapitel 15:
Vers 1-8
Allmächtiger Gott, der du uns in deiner Gnade nicht allein
abgesondert von dem großen Haufen, sondern auch dein Bild in uns
erneuert hast und uns, indem deine Wohltaten an uns zu erschauen sind,
zugleich ermahnest, deinen Namen zu verherrlichen -- wir bitten dich, laß
uns solcher Berufung eingedenk sein und danach trachten, daß wir
uns dir ganz zu eigen geben und dich mit dem dir gebührenden wahren
und schuldigen Lobpreis also erheben, daß wir einst der Herrlichkeit
teilhaftig werden, zu der du uns einlädst, und die uns erworben ist
im Blute deines eingeborenen Sohnes. Amen.
Kapitel 16:
Vers 19
Schenke es uns, allmächtiger Gott, daß wir mit Fleiß
uns bedenken, wie vielfältig wir dir Dank und Dienst schuldig sind,
und deshalb deine väterliche Güte gegen uns nach Gebühr
preisen, also, daß wir wiederum uns dir zu eigen zu geben trachten.
Desgleichen gib auch, wie du uns ja mit deiner Herrlichkeit gezieret, daß
wir jene Herrlichkeit genießen, die du uns bereitet hast im Himmel
durch unseren Herrn, Jesus Christus. Amen.
Vers 26
Allmächtiger Gott, der du dich herbeigelassen, uns nicht allein
in deine Treue und Hut zu nehmen, sondern auch zu deinen Kindern zu machen
-- gib, daß wir dir in heiliger Liebe dienen, dich mit unserem ganzen
Leben als unseren Vater ehren und uns dir also unterwerfen, daß wir
deinen festen und heiligen Bund gegen uns erfahren und es merken mögen,
wie du die Menschen nimmermehr umsonst zu dir rufst, wofern sie nur dir
gehorchen und auf deine Verheißungen antworten -- bis wir dann endlich
jene Seligkeit besitzten dürfen, die uns behalten ist im Himmel durch
Christus, unseren Herrn. Amen.
Vers 34
Da du uns, allmächtiger Gott, solcher hohen Ehre gewürdigt
hast, daß wir in deinem eingeborenen Sohne als durch das Band eines
geistlichen Ehebundes mit dir Gemeinschaft haben sollen, so wollest du
uns geben, daß wir in der Treue verharren, die wir dir zugesagt,
wie wir ja auch wiederum dich als treu erfahren haben an so vielen Beispielen
-- bis daß wir den Lauf dieses gegenwärtigen Lebens hinter uns
gebracht haben und zum vollen Besitz jener Seligkeit gelangen, die da ist
die Frucht unserer keuschen Treue, in Christus Jesus, unserem Herrn. Amen.
Allmächtiger Gott, der du uns einmal in Gnaden deinem eingeborenen
Sohne eingeleibt hast, gib uns, daß wir erstlich eingedenk seien
unseres Ursprungs, nämlich daß wir vom Mutterleibe an verloren
und verflucht waren; gib uns aber zum anderen auch dies, daß wir
deiner Gnade gedenken, deren du uns gewürdigt hast, dir dienen als
unserem Vater, dir unverbrüchliche Treue bewahren und also gehorchen,
daß dein Ebenbild mehr und mehr in uns erneuert werde in Gerechtigkeit
und Heiligkeit, bis daß dereinst deine Herrlichkeit vollkömmlich
an uns leuchte in deinem himmlischen Reich, durch Christus, unseren Herrn.
Amen.
Vers 63
Dieweil uns, allmächtiger Gott, dein eingeborener Sohn erschienen
ist, um deine Gnade vollkömmlich zu uns zu bringen, so gib, daß
wir solch unermeßliches Gut nicht in Undank verachten, sondern vielmehr
in wahrem und aufrichtigem Glauben annehmen, was du uns darbietest, nämlich
die Barmherzigkeit, die wir allezeit nötig haben, und alsdann den
Geist der Wiedergeburt, auf daß wir uns mit unserm ganzen Leben dir
also zum Gehorsam begeben, daß wir endlich durchdringen mögen
zu jener Herrlichkeit, die uns heute noch leuchtet wie an einem dunklen
Ort -- bis wir einst im Himmel recht genießen dürfen durch Christus
Jesus, unseren Herrn. Amen.
Kapitel 17:
Vers 19
Allmächtiger Gott! Dieweil du uns zeigst, daß du deine
Fürsorge übst für die gegenseitige Treue unter uns Menschen,
so bitten wir dich: gib, daß wir miteinander solchergestalt umgehen,
daß keiner seinen Bruder betrügt, sondern wir einander in aufrichtigem
Sinn beistehen. Desgleichen wollest du uns auch schenken, daß wir
dir in wahrer Eintracht die Treue erweisen, die du von uns forderst und
die zu halten wir gebunden sind, gleich wie du ja in deiner Gnade nicht
nur einen Bund aufgerichtet hast durch die Hand deines eingeborenen Sohnes,
sondern hast ihn auch mit seinem Blute versiegelt. Dies alles wollest du
uns geben -- bis daß wir dereinst jenes Erbe innehaben dürfen,
welches uns zuteil geworden ist durch das Opfer seines Todes. Amen.
Vers 24
Allmächtiger Gott, der du dich herbeigelassen, mit uns einen
ewigen und unverbrüchlichen Bund zu machen, den du auch besiegelt
hast mit dem Blut deines eingeborenen Sohnes, gib daß wir getreulich
bei solchem Bunde verharren und dir bis ans Ende in solchem Gehorsam anhangen,
daß wir es erfahren mögen, daß du unser gnädiger
Vater bist -- bis wir dann endlich jenes ewige Erbe genießen, das
du uns bereitetet hast im Himmel durch denselben, Christus, unsern Herrn.
Amen.
Kapitel 18:
Vers 4
Dieweil du uns, allmächtiger Gott, nicht allein aus nichts
erschaffen, sondern aus Gnaden in deinem Sohne neu geschaffen, aus der
Hölle selber uns herausgerissen und zur Hoffnung auf dein himmlisches
Reich erhoben hast, so gib, daß wir nicht hoffärtig werden,
noch in eitlem Rühmen uns vermessen, sondern vielmehr solche Gnade
mit der schuldigen Demut annehmen und uns dir in Bescheidenheit unterwerfen,
bis daß wir einst jener Herrlichkeit teilhaftig werden, die uns dein
eingeborener Sohn erworben. Amen.
Vers 8-9
Allmächtiger Gott! Du hast uns in deinem Gesetz dergestalt
eine Richtschnur gegeben, um ein gerechtes Leben zu führen, daß
wir uns hinfort nicht mehr mit Irrtum und Unwisenheit entschuldigen können.
So gib denn, daß wir mit ganzem Fleiß auf die merken, die du
uns vorgeschrieben, und uns mit solchem Eifer in ihr üben, daß
ein jeder mit seinen Brüdern in Unschuld lebe. Desgleichen wollest
du uns auch schenken, daß wir in Einmütigkeit dir dienen und
deinen Namen verherrlichen, auf daß wir dereinst zu jenem seligen
Erbe gelangen, das du uns verheißen hast in deinem eingeborenen Sohne.
Amen.
Vers 17
Allmächtiger Gott! Du hast uns gezeigt, welches da sei der
wahre Weg zur Seligkeit, und dieweil du gesehen, daß wir an diesem
Stück allesamt zuschanden werden und uns das Gesetz, welches uns das
Leben bringen sollte, den Tod bereitet, weil wir es allesamt übertreten,
so hast du uns deinen Sohn vorgestellt, in welchem wir die Versöhnung
haben und die vollkommene Gerechtigkeit erlangen sollen, die uns mangelt.
So wollest du uns geben, daß wir solche Gnade, die uns durch das
Evangelium abgeboten wird, recht annehmen, zugleich auch begehren, daß
wir mehr und mehr zunehmen in Trachten nach der Gottseligkeit und am Ende
zu dem seligen Erbe gelangen, das uns derselbe, dein eingeborener Sohn,
erworben. Amen.
Vers 23
Allmächtiger Gott! Da wir in uns selber allesamt verloren sind,
so gib uns, daß wir das Leben dort zu gewinnen trachten, wo es für
uns aufbehalten ist und wo du es uns kundmachst, nämlich in deinem
Sohne. Gib uns, daß wir die Gnade, die uns erzeigt ist in dem Opfer
seines Todes, annehmen, durch seinen Geist wiedergeboren werden und, durch
ihn zu neuem Leben erstanden, uns dir ganz zu eigen geben, auch deinen
Namen in dieser Welt also preisen, daß wir einst der Herrlichkeit
teilhaftig werden mögen, die uns dein eingeborener Sohn erworben hat.
Amen.
Vers 31
Allmächtiger Gott! Es ist kein Ding so gebrechlich als wir,
und auch, wenn du uns deine Hand gereicht, so haben wir noch mit soviel
Schwachheit zu tun, daß wir unzählige Male fort und fort neu
hinfallen, wenn du uns nicht zu Hilfe kommst. So wollest du uns denn geben,
daß wir gestützt auf deine unüberwindliche Kraft, den Lauf
deiner heiligen Berufung fortgehen und wider alle Anfechtung so wacker
und beständig streiten, daß wir dermaleinst im Himmel die Frucht
unseres Sieges erlangen mögen, durch Christus Jesus, unseren Herrn.
Amen.
Vers 32
Allmächtiger Gott! Da wir von Natur allesamt dermaßen
verderbt sind, daß wir es nicht allein verdient haben, in der Löwen
Rotte getan zu werden, sondern vielmehr auch nicht wert sind, daß
wir unter deine Geschöpfe zählen, so bitten wir dich: reiche
du uns die Hand dar und laß deine wundersame Gewalt daran offenbar
werden, daß wir von Tag zu Tag je mehr und mehr zunehmen in wahrer
Gottseligkeit und Gerechtigkeit, bis endlich alle Verkehrtheit unseres
Fleisches abgetan ist und wir teilhaftig werden jener ewigen Herrlichkeit,
die uns dein eingeborener Sohn erworben hat. Amen.
Kapitel 19:
Da du uns, allmächtiger Gott, in deiner Gnade einmal in den
Leib deines Sohnes eingefügt hast, also daß wir Reben würden
an dem Weinstock, den du in deine Pflege genommen, so laß uns doch
durch die Kraft deines Geistes dergestalt getränkt werden, daß
uns solch geistliche Stärke nimmermehr verlorengehe und wir solche
Frucht bringen zur Ehre deines Namens, daß wir endlich auch zu der
Frucht unseres Glaubens hinkommen, welche wir in der himmlischen Herrlichkeit
erlangen sollen, zu welcher du uns auch als Kinder angenommen hast in Christus
Jesus, deinem eingeborenen Sohne. Amen.
Kapitel 20:
Vers 8
Du hast uns, allmächtiger Gott, einmal die Hand dargereicht
durch deinen eingeborenen Sohn und dich nicht nur mit einem Eidschwur uns
verbunden, sondern deinen ewigen Bund auch versiegelt durch desselben,
deines Sohnes Blut. So gib denn, daß auch wir wiederum dir treu seien
und verharren bei dem reinen Dienst deines Namens, bis daß wir dereinst
die Frucht unseres Glaubens davontragen in deinem himmlischen Reich, durch
Christus, unseren Herrn. Amen.
Vers 12
Allmächtiger Gott! Dieweil du uns in deiner Gnade nicht allein
eine Richschnur zu rechtem Leben gegeben, sondern dich auch also in Christus
als unseren Vater kundgetan hast, daß du bereit bist, dein Gesetz
uns ins Herz zu schreiben, so gib, daß wir nicht in unserem Undank
und trägen Sinn solch unschätzbares Gut von uns werfen, sondern
uns dir zum Opfer begeben, auch dergestalt deine Vergebung empfangen, daß
unsere Schwachheiten nicht mehr können im Wege stehen, daß wir
dich nicht dennoch allezeit als gnädig erfinden sollten, sooft wir
zu deiner Barmherzigkeit unsere Zuflucht nehmen in Christus, deinem geliebten
Sohn. Amen.
Vers 20
Da du uns, allmächtiger Gott, Tag für Tag die Lehre deines
Evangeliums an die Ohren klingen lässest, darin du uns in deiner unergründlichen
Güte so freundlich zu dir einlädst und uns die Hand zureichst
in deinem eingeborenen Sohn, so gib, daß wir gelehrigen und willigen
Sinnes seien und uns dir in Aufrichtigkeit hingeben. Desgleichen, da dein
Gesetz so viele Beipiele deiner furchtbaren Strafe enthält, so mache
du, daß wir uns dadurch bewegen lassen und mit Furcht und Vorsicht
in dem Gehorsam gegen dein Wort also wandeln, daß wir einst jenes
Erbe voll besitzen mögen, das du uns verheißen hast in deinem
himmlischen Reich, durch Christus, unseren Herrn. Amen.
Vers 44
Allmächtiger Gott! Dieweil du uns einmal erlöset hast
durch den Tod deines eingeborenen Sohnes, so gib, daß wir nicht in
unserer Undankbarkeit und Halsstarrigkeit den Lauf deiner Gnade abbrechen,
sondern unter dem Gehorsam gegen dein Evangelium also fortschreiten, daß
wir endlich zur Vollkommenheit der Gnade geführt werden mögen,
die in uns angefangen ist, und von Tag zu Tag je mehr und mehr zunehmen
in wahrer Gottseligkeit, bis daß wir dereinst in dein himmlisches
Reich versammelt werden und das Erbe davontragen, das uns verheißen
und erworben ist durch Christus, unseren Herrn. Amen.